Partizipation im Kita-Alltag leben!
Das Modellprojekt „Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“ lief von 2020 bis 2024 und unterstützte Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern mit Beratung und Weiterbildung zur professionellen Partizipation in Kitas. Im Fokus standen die Reflexion mit Fachkräften zur Alltags-Partizipation.
Alltagspartizipation ist entscheidend für die Demokratiebildung und fördert die Selbstwirksamkeit bei Kindern. Pädagogische Fachkräfte schaffen die Rahmenbedingungen für gelingende Partizipation, etwa durch erlebbare Entscheidungsprozesse, gemeinsam festgelegte Regeln und partizipative Gremienarbeit. Kinder lernen Partizipation durch Vorbilder und erleben sie in interaktionalen Alltagssituationen. Dabei ist es wichtig, dem Aufmerksamkeitsfokus der Kinder zu folgen, ihr Handeln zu benennen und sie dialogisch zu ermutigen, ohne sie zu bewerten.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit inspirierenden partizipativen Interaktionen!
Ihr CJD-Team
Vorwort
Beteiligung ist ein grundlegendes Kinderrecht und ein zentraler Aspekt der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten. Kinder haben das Recht, in Entscheidungen, die sie betreffen, einbezogen zu werden – unabhängig von ihrem Alter oder ihrer sprachlichen und kognitiven Entwicklung. Partizipation bedeutet dabei mehr als nur Mitbestimmung. Sie schafft eine Lernumgebung, die auf gegenseitigem Respekt und Anerkennung beruht, in der Kinder ermutigt werden, ihre eigenen Ideen einzubringen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder in einer partizipativen Umgebung emotional, sozial, sprachlich und kognitiv besser gefördert werden und auch, dass noch viel zu tun ist, um die Beteiligungsrechte von Kindern wirklich im Alltag von Kindertagesstätten zu verankern. Dafür spielt die Qualität von alltäglichen Interaktionen zwischen Fachkräften und Kindern eine entscheidende Rolle. Diese Interaktionen bieten die Grundlage dafür, dass Kinder lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu äußern und gleichzeitig die Perspektiven und Rechte anderer zu respektieren.
Die Unterstützung durch die App ermöglicht sie, in den Dialog mit Kindern zu treten und Beteiligung im Alltag zu verankern. Es geht darum, Fachkräften Ideen für eine offene und anregende Kommunikation mit den Kindern geben – in eine Kommunikation, die Beteiligung fördert und zugleich die kindliche Autonomie respektiert.
Ich wünsche spannende Erkenntnisse beim Ausprobieren und beim gemeinsamen Nachdenken!
Prof.in Dr.in Frauke Hildebrandt
Professorin für Pädagogik der Kindheit
Stellvertretende Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs Frühkindliche Bildungsforschung
Fachhochschule Potsdam
University of Applied Sciences