Wir nehmen uns Zeit füreinander!

Erzähltheater


Ziele und Dauer

Kamishibai ist ein aus Japan stammendes Erzähltheater. Die Einbindung der Kinder in das bildgestützte Geschichtenerzählen macht daraus ein partizipatives Erlebnis von Selbstwirksamkeit. Diese Art des Erzählens fördert bereits bei jüngeren Kindern konzentriertes Zuhören über längere Erzählphasen. 

Kompetenzentwicklung: Kommunikationsfähigkeit und Sprachentwicklung, emotionale Entwicklung (u.a. Ausdruck, Verständnis, Regulation von Gefühlen), Sozialkompetenz, Motorik

Zeitbedarf: ca. 30 bis max. 45 Minuten

Altersempfehlung: ab 3 Jahren; als Zuhörende profitieren aber auch jüngere Kinder 

Tipp: Das Erzähltheater kann mit unterschiedlichsten Bildkarten genutzt werden. Unter „Weitere Informationen“ liefern wir die Links zu den Beschreibungen für die in der Schatzkiste mitgelieferten Bildkarten.


Durchführung

Einführung: Die pädagogische Fachkraft versammelt die Kleinstkinder in einem gemütlichen Bereich. Sie stellt sicher, dass jeder gut sehen kann und erklärt kurz, was das Kamishibai ist: „Heute werden wir eine Geschichte im Kamishibai-Erzähltheater erleben!“

Öffnung des Kamishibai: Die Fachkraft öffnet langsam die Flügeltüren des Kamishibai-Erzähltheaters. Die Kinder schauen gebannt auf das erste Bild, und die Fachkraft sagt: „Schaut mal, welches Bild wir hier haben! Lasst uns gemeinsam die Geschichte entdecken!“

Geschichten erzählen: Die Fachkraft hat die Möglichkeit, die Geschichte frei zu erzählen oder die Bilder zu nutzen, um vorzulesen. Während sie erzählt, nimmt sie Blickkontakt mit den Kindern auf, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Die Bilder unterstützen dabei, das Verständnis zu fördern und die Kinder während der Erzählung anzusprechen.

Aufmerksamkeit: Die Fachkraft kann mithilfe von Bildkarten die Spannung und Aufmerksamkeit der Kinder steigern. Sie sagt zum Beispiel: „Was denkt ihr, was als Nächstes passieren wird?“ Gegebenenfalls werden für diese Aktivität die spezifischen Bildkarten genutzt, um Themen wie Kinderrechte und Mitbestimmung zu besprechen.

Bildgestütztes Erzählen: Die Fachkraft nutzt die Bilder, um konzentriertes Zuhören zu fördern. Sie erklärt, dass die Bilder helfen, die Geschichte im Kopf lebendig zu machen: „Wenn ich das Bild zeige, könnt ihr euch die Geschichte besser vorstellen!“

Beobachtung: Während des Erzählens hat die Fachkraft das Publikum im Blick und erkennt, wenn Kinder verwirrt oder nicht ganz bei der Sache sind. In solchen Momenten kann sie Verständnisfragen stellen: „Versteht ihr, was hier passiert?“

Geschichtenerzählen: Die Fachkraft ermutigt die Kinder dazu, aktiv zu werden. Sie kann sagen: „Jetzt haben wir die Geschichte gehört. Wer möchte eine eigene Geschichte erfinden? Lasst uns gemeinsam ein Bild für unsere Geschichte machen!“

Bildergeschichten: Die Kinder werden in den kreativen Prozess eingebunden und dürfen selbst Bilder für ihre Geschichten zeichnen oder gestalten. Dies fördert verschiedene Bildungsbereiche wie Sprache, Emotionen, Sozialverhalten und Motorik.

Abschluss der Aktivität: Am Ende der Aktivität versammelt die Fachkraft alle Kinder wieder im Sitzkreis. Sie fragt nach ihren Lieblingsmomenten oder -bildern: „Was hat euch an der Geschichte am meisten gefallen?“ Positive Rückmeldung wird gegeben: „Ihr habt so tolle Geschichten erfunden! Ihr seid großartige Geschichtenerzähler!“


Weitere Informationen

Das breite Angebot an Bildkarten macht das Kamishibai zu einem vielfältig einsetzbaren Medium. Pädagogische Fachkräfte können Kinder anschaulich mit den Kinderrechten bekannt machen und mit anderen Themen über die Wichtigkeit von Beteiligung und Mitbestimmung. Hier die Links zu den Beschreibungen der in der Schatzkiste enthaltenen Bildkarten-Sets:

Die pädagogische Fachkraft erzeugt und schafft Rahmenbedingungen, in welchen sich U3-Kinder beteiligen und einbringen können. Partizipation und Beteiligung muss erlernt und erlebt werden. Partizipation mit U3-Kindern umzusetzen, ist möglich in allen Alltagssituationen.

Bei U3 -Kindern ist darauf zu achten, den gesamten Körperausdruck wie Mimik und Gestik zu beobachten. Die Fachkräfte hören zu, was die Kinder äußern und übernehmen den verbalen Part. Sie fassen die Aktivitäten in Worte. Fachkräfte helfen, wo Hilfe nötig ist, sie trauen den Kindern viel zu. So können Kinder autonom und selbständig handeln.

FORSCHUNG

BiKA-Studie („Beteiligung im Kita-Alltag“, 01.01.2018 bis 31.12.2020): Es wurde die Fähigkeit der Pädagog*in untersucht, die Signale junger Kinder zu erkennen und darauf zu reagieren, sie feinfühlig und unterstützend zu begleiten, und die Kompetenz, ritualisierte Schlüsselsituationen im Alltag der Kindertagesstätte partizipativ zu gestalten. Es geht außerdem darum, die Reaktion von Kindern auf die partizipationsorientierten Interaktionen der Fachkräfte zu untersuchen. Die kindlichen Reaktionen wurden wie in unserem Modellprojekt „Der Teilhabe Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“ in pädagogischen Alltagssituationen videografiert, zum Bsp. beim Essen, Vorlesen und Spielen.

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