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Montessori-Reißverschlüsse
Ziele und Dauer
Die Montessori-Reißverschlüsse sind in einen Rahmen eingespannt. Der Einsatz des Verschlussrahmens eröffnet vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung fundamentaler Fähigkeiten bei Kindern ab 3 Jahren. Es ist ein effektives Werkzeug, um die Selbstständigkeit, Feinmotorik und kognitive Fertigkeiten zu fördern, während die Kinder auf spielerische Weise lernen, mit verschiedenen Verschlussarten umzugehen.
Kompetenzentwicklung: Förderung motorischer, kognitiver und sozialer Fähigkeiten
Zeitbedarf: je nach Interesse und Engagement der Kinder
Altersempfehlung: empfohlen ab 3 Jahre
Tipp: Achtung, Partizipation! Taschen allein öffnen und schließen können, macht es überflüssig, sich immer sofort Hilfe bei Erwachsenen holen zu müssen. Und es gibt Zeit, am Objekt freihändig zu üben.
Durchführung
Einführung: Die pädagogische Fachkraft versammelt die Kleinstkinder in einem gemütlichen Bereich, beispielsweise im Sitzkreis auf einer Matte. Der Verschlussrahmen wird in die Mitte des Kreises gelegt. Die Fachkraft sagt: „Schaut mal, was wir hier haben! Das sind Reißverschlüsse! Wollen wir schauen, wie man sie öffnen und schließen kann?“ Durch einen freundlichen und wertschätzenden Ton weckt die Fachkraft das Interesse der Kinder.
Vorführung der Technik: Die Fachkraft nimmt einen Reißverschluss in die Hand und demonstriert den Vorgang des Öffnens und Schließens. Dabei spricht sie den Ablauf z.B. laut aus: „Seht mal! Ich ziehe hier am Zipper, und jetzt geht der Reißverschluss auf. Und jetzt mache ich ihn wieder zu.“ Ein Kind wird eingeladen, es der Fachkraft nachzumachen: „Möchte jemand ausprobieren, wie man den Reißverschluss schließt?“
Vertiefte Beschäftigung: Für Kinder werden die Aufgaben an das individuelle Entwicklungsniveau angepasst. Junge Kinder können mit der Unterstützung der Fachkraft spielerisch die Reißverschlüsse erkunden, indem sie einfach wiederholt ziehen und drücken. Das Fühlen und Betrachten der Reißverschlüsse wird ebenfalls gefördert. Es wird darauf geachtet, eine entspannte und zwanglose Umgebung zu schaffen, in der die Kinder sich in ihrem eigenen Tempo mit den Materialien auseinandersetzen können.
Eigenständiges Üben: Die Fachkraft ermutigt die Kinder, nacheinander mit dem Verschlussrahmen zu arbeiten. Jedes Kind hat die Gelegenheit, die Reißverschlüsse selbst zu öffnen und zu schließen. Während die Kinder üben, beobachtet die Fachkraft, wie sie die Reißverschlüsse verwenden, und gibt positive Rückmeldungen: „Sehr gut! Du bist richtig gut darin! Wenn du ziehst, geht der Reißverschluss auf. Versuch es einmal!“
Ermutigung: Nach der Übung lässt die Fachkraft die Kinder ihre Erfahrungen erzählen. „Was hat euch am besten gefallen? Gab es etwas, das besonders einfach oder schwierig war?“ Die Fachkraft betont, dass es in Ordnung ist, wenn nicht alles sofort klappt. „Jeder kann unterschiedlich lernen. Das ist okay! Es braucht manchmal Zeit, um die Dinge zu lernen.“
Abschluss: Am Ende der Aktivität versammelt die Fachkraft alle Kinder wieder im Sitzkreis. Sie fragt: „Was hat euch am meisten Spaß gemacht?“ Jedes Kind wird positives Feedback gegeben, um ihre Erfolge zu würdigen: „Ich bin sehr stolz auf euch, dass ihr das so toll gemacht habt! Jeder von euch ist jetzt ein kleiner Reißverschluss-Experte!“
Weitere Informationen
Kinder ermutigen, aber wie? Lesen Sie gerne bei G.E. Schäfer (2018) nach in dem Fachtext: kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/KiTaFT_Schaefer_II_2018-Kulturderlernens_PaedagogischeOrientierungen.pdf
Für die Möglichkeitsorientierung (ebd. S.23) gilt es, einen Rahmen zu schaffen. Sich beteiligen steht für eine wechselseitige Teilnahme – der Kinder an der soziokulturellen Welt, der Erwachsenen an der Welt der Kinder:
● Innehalten für einen Spielraum, in dem sich die Eigeninitiative der Kinder entfalten kann
● Zuhören für die Erkundung der Möglichkeiten der Kinder, die dabei entstehen
● Mitdenken für die Bemühungen, die Bedeutungen herauszufinden, die Kinder ihrem Tun geben
● Ordnen dafür, das gegebene Feld für das Handeln und Denken der Kinder immer wieder überschaubar zu machen
● Vorschlagen für Anregungen zum Weiterdenken
● Verständigen für das dialogische Prinzip, das diese Perspektiven zusammenhält.
In einem kurzen Fachimpuls geben wir eine modellhafte Zusammenfassung, wie Schäfer Beteiligung und Partizipation in Beziehung setzt.
Alltagsintegrierte Pädagogik
Das Konzept der alltagsintegrierten Pädagogik (auch: Alltagspädagogik) setzt bewusst auf jene Erfahrungen, welche Kinder im Alltag wie nebenher machen, um die Förderung der kindlichen Entwicklung voranzutreiben. Alltagsaktivitäten einzubeziehen, lässt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenstand oder Thema zu. Die Vielfalt an Kompetenzen, die dadurch angesprochen und gefördert werden können, ist dabei besonders groß.
vgl. dazu u.a.: Denk mit! Kinderbetreuungseinrichtungen GmbH & Co. KG (2022): Wie Alltagspädagogik die Kita-Kinder nachhaltig fördert.
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