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Gefühlsfoto-Karten
Ziele und Dauer
Diese partizipative Methode unter Nutzung von Gefühlsfoto-Karten fördert das aktive Lernen im Hinblick auf das Thema Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen. Verschiedene Emotionen sind anhand von Gesichtsausdrücken zu erkennen und zu benennen. Durch Anleitungen unterstützt die Fachkraft die Kinder dabei, ein Verständnis für eigene und fremde Gefühle aufzubauen und diese auszudrücken.
Kompetenzentwicklung: emotionale Entwicklung (Gefühle bei sich selbst und anderen erkennen und benennen), soziale Kompetenzen (Regeln lernen, Abstimmen, Entscheidungen treffen)
Zeitbedarf: Die Fachkraft reagiert flexibel auf die Bedürfnisse und das Interesse der Kinder und gibt Zeit für Interaktion und individuelle Beiträge.
Altersempfehlung: ab 3 Jahre
Tipp: Das Set enthält Bilder mit kindlichen Gesichtsausdrücken, die verschiedenen Emotionen zugeordnet werden können. Das methodische Begleitheft hilft dabei, die Karten in einem konstruktiven Sinne zu nutzen und einen möglichst hohen pädagogischen Nutzen daraus zu ziehen.
Durchführung
Eröffnung des Sitzkreises: Die pädagogische Fachkraft setzt sich in den Kreis der Kinder und beginnt mit einer kurzen, anschaulichen Einführung in das Thema Emotionen. Sie stellt einfache Fragen wie: „Wie fühlt ihr euch heute?“ oder „Was macht euch glücklich?“ und ermutigt die Kinder, mit Gesten zu antworten oder ihre Gefühle mit eigenen Worten zu beschreiben.
Vorstellung der Fotokarten: Die Fachkraft legt die 32 Fotokarten mit kindlichen Gesichtsausdrücken auf einem Tisch aus. Sie lädt die Kinder ein, die Karten zu betrachten. Während die Kinder die Karten erkunden, fragt die Fachkraft neugierig: „Was denkt ihr, was fühlt dieses Kind?“
Gemeinsames Erkunden: Die Fachkraft regt die Kinder an, ihre Gedanken über die Emotionen auszudrücken, die sie auf den Karten sehen. Sie kann einfache Fragen stellen wie: „Wer hat schon mal so geschaut?“ und ermuntert die Kinder dazu, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, um das Verständnis für die verschiedenen Emotionen zu fördern.
Kreative Darstellungen: Die Fachkraft initiiert eine kleine Gruppenaktivität, bei der die Kinder in einer großen Runde zusammenkommen können. Sie fordert sie auf, die Emotionen, die sie auf den Karten gesehen haben, selber nachzuspielen. Hierbei gibt die Fachkraft Anregungen und ermutigt die Kinder, sich mit Mimik und Körperhaltung auszudrücken.
Austausch der Gefühle: Die Fachkraft lädt die Kinder ein, darüber zu sprechen. Sie fragt: „Wie fühlt sich das an, wenn wir traurig oder glücklich sind?“ und bietet den Kindern Raum, ihre Eindrücke zu teilen.
Abschluss: Die Fachkraft fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, indem sie über die verschiedenen Emotionen, die erkundet wurden, spricht und die Kinder daran erinnert, dass es normal ist, unterschiedliche Gefühle zu haben. Beispielsweise kann sie sagen: „Es ist okay, traurig zu sein, manchmal gibt es auch das Gefühl von Freude. Wir alle fühlen das!“
Ermutigung zur Anwendung im Alltag: Zum Abschluss ermuntert die Fachkraft die Kinder, ihre neu entdeckten Emotionen im Alltag zu achten und darüber zu sprechen. Sie bietet an, jederzeit Fragen zu stellen, wenn sie über ihre Gefühle sprechen möchten, wobei sie eine vertrauensvolle Atmosphäre schafft, in der sich die Kinder wohlfühlen, ihre Emotionen auszudrücken.
Weitere Informationen
Die Kombination mit dem Bullauge an der Beteiligungs-Schatzkiste bietet die Möglichkeit, dass die Kinder ihre im Spiegel sichtbaren Reaktionen, Grimassen, Gefühlsregungen mit denen abgleichen können, welche sie auf den Gefühlsfoto-Karten sehen.
„Die Welt eines Kindes ist farbenfroh und abwechslungsreich, voller spannender Erfahrungen und prägender Erlebnisse. Die täglich neuen Eindrücke bringen ein breites Spektrum an Emotionen mit sich, dem das Kind meist unvorbereitet gegenüber steht. In diesen Momenten stellen wir oft mit Erstaunen fest, mit welch großer Intensität ein Kind Emotionen erlebt, und wie schwierig es für uns ist, uns in dieses kleine Wesen hineinzufühlen.“
Quelle: Verena Frech (2021): „Erkennen, fühlen, benennen…“. Grundlagen der emotionalen Entwicklung im frühen Kindesalter. Online abrufbar unter: kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/psychologie/erkennen-fuehlen-benennen-grundlagen-der-emotionalen-entwicklung-im-fruehen-kindesalter/
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
#Das Recht auf Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. „Jedes Kind hat das Recht auf angemessene Beteiligung und Berücksichtigung seiner Meinung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, in einer seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechenden Weise.“ (BGBl. I, 2011, S. 2).
#Partizipation ist demnach eine gesetzlich verankerte Pflicht. Die Umsetzung beginnt schon in der Kinderkrippe. Partizipation ist die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen und die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Alltags. Es gibt fünf Prinzipien: Das der Information, der Transparenz, der Freiwilligkeit, der Verlässlichkeit und der individuelle Begleitung.
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