(K)Ein Deckel für Partizipation
Baumwolle-Beutel
Ziele und Dauer
Diese Methode erfordert nicht nur kreative Fähigkeiten und die Ausdrucksweise der Kinder, sondern bietet auch eine Möglichkeit, wie sie in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Die Beutel dienen nicht nur als Abstimmungsinstrumente, sondern können auch später verwendet werden, beispielsweise als persönliche Aufbewahrung für Spielsachen.
Kompetenzentwicklung: soziale Kompetenzen, respektvoller Umgang miteinander, Mitenscheiden, Mithandeln
Zeitbedarf: Die gesamte Aktivität wird je nach Aufmerksamkeit der Kinder und Interaktion zwischen 20 und 45 Minuten dauern, angepasst an die Bedürfnisse der Gruppe.
Altersempfehlung: ab 3 Jahre
Tipp: Im Laufe der Zeit können die Beutel als Teil eines regelmäßigen Beteiligungsrituals eingesetzt werden, bei dem die Kinder in wöchentlichen oder monatlichen Abstimmungen über verschiedene Themen entscheiden. Dies fördert ein Gefühl der Kontinuität und des Engagements in der Gruppenaktivität.
Durchführung
Einführung: Die pädagogische Fachkraft begrüßt die Kinder und erklärt, dass es Möglichkeiten gibt, über Entscheidungen abzustimmen. Sie erläutert, wie wichtig es ist, dass die Kinder ihre Meinungen äußern und Entscheidungen treffen, und stellt die Baumwolle-Beutel vor, die sie für eine Abstimmung nutzen werden.
Freiwilligkeit: Die Fachkraft präsentiert verschiedene Themen zur Abstimmung und die Werkzeuge zur Abstimmung wie z.B. die Beutel oder die Holzwürfel. Und wie diese zu nutzen wären. (Ablauf visualisieren, besonders für kleine Kleinstkinder) Themen können sein: „Welches Spiel spielen wir heute?“/„Welche Geschichte wollen wir hören?“ Die Kinder haben die Möglichkeit, möglichst selbstständig mit der Beteiligungs-Schatzkiste umzugehen und die Werkzeuge wie Holzwürfel und Beutel zur Abstimmung heran zu holen oder auch andere Tools.
Abstimmung: Wenn mit Holzwürfeln abgestimmt wird, können die Kinder die Würfel in den Beutel fallen lassen. Dies erzeugt sowohl ein akustisches Geräusch, und ist als auch eine verdeckte Möglichkeit der Abstimmung. Am Ende können die Stimmen (Würfel) gemeinsam ausgezählt werden.
Ausgestaltung: Die Kinder haben 3 Beutel zur Verfügung und können diese gemeinsam in einer Aktion mit Textilfarben gestalten. Sie haben die Freiheit, ihre kreativen Ideen in Form von Farben, Mustern oder Symbolen auf ihren Beutel zu bringen. Die Fachkraft ermutigt sie zur freien Gestaltung und gibt Anregungen, ohne ihnen Vorgaben zu machen.
Beteiligungs-Schatzkiste: Die Kinder nutzen die Oberfläche der Beteiligungs-Schatzkiste. Hier können sie die Baumwolle-Beutel oben auf die Oberfläche legen, was möglicherweise den Kindern als Abstimmungsort dienen könnte, je nachdem, welche Ideen die Kinder haben. Zusätzlich können Kinder auch andere Materialien, die sie für wichtig erachten, in die Beutel legen. So könnten auch das Freunde-Set gut zur Abstimmung genutzt werden.
Transparenz: Die Fachkraft zählt gemeinsam mit den Kindern die abgegebenen Stimmen (Beutel) und präsentiert die Ergebnisse. Sie fragt die Kinder, was sie von den Ergebnissen halten und ermutigt sie, über ihre Entscheidungen zu sprechen. Die Kinder können auch darüber nachdenken, warum bestimmte Optionen beliebter waren als andere.
Abschluss: Die Aktivität wird mit einem kurzen Feedback abgerundet. Die Fachkraft ermutigt die Kinder, ihre Gedanken zu teilen, was ihnen an der Aktivität gefallen hat und was sie vielleicht in Zukunft anders machen möchten. Sie bedankt sich bei den Kindern für ihre Teilnahme und hebt hervor, wie wichtig ihre Stimmen sind und welche Verantwortung damit einhergeht.
Nachbereitung: Die Kinder können ihre gestalteten Beutel zur Aufbewahrung ihrer Spielzeuge verwenden, was ihnen ein Gefühl der Identifikation vermittelt. Darüber hinaus können die Kinder ihre Beutel in der nächsten Abstimmung wieder nutzen und so einen kontinuierlichen Prozess der Mitbestimmung erleben.
Weitere Informationen
Die Baumwolle-Beutel können auch persönlicher Aufbewahrungsort für Bastelprojekte, Materialien oder persönliche Gegenstände sein. Dadurch wird der Bezug zum Beutel gestärkt und das Verständnis für Verantwortung und Pflege ihrer Sachen gefördert.
Selbstwirksamkeit: Ein Schlüssel zur Entwicklung in der Kita
Lernen und Spielen: In der Kita zeigt sich Selbstwirksamkeit bei Kindern, die glauben, dass sie durch Ausprobieren und Üben neue Fähigkeiten erlernen können. Ein Kind, das überzeugt ist, dass es durch wiederholtes Bauen mit Bauklötzen einen hohen Turm errichten kann, entwickelt nicht nur motorische Fähigkeiten, sondern auch Selbstvertrauen.
Soziale Interaktionen: Selbstwirksamkeit ist auch in sozialen Interaktionen wichtig. Kinder, die daran glauben, dass sie durch freundliches Verhalten und Kommunikation Freundschaften schließen können, sind eher bereit, auf andere zuzugehen und positive Beziehungen aufzubauen. Ein Kind, das sich traut, ein anderes Kind zum Spielen einzuladen, zeigt Selbstwirksamkeit.
Problemlösung: Kinder, die überzeugt sind, dass sie durch Nachdenken und Ausprobieren Lösungen für Probleme finden können, entwickeln eine hohe Selbstwirksamkeit. Ein Beispiel ist ein Kind, das beim Puzzeln nicht aufgibt, sondern verschiedene Teile ausprobiert, bis es die richtige Lösung findet.
Rolle der Fachkräfte: Erzieherinnen und Erzieher spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Selbstwirksamkeit. Durch positive Verstärkung und das Setzen von realistischen Herausforderungen unterstützen sie die Kinder dabei, an ihre Fähigkeiten zu glauben. Ein Erzieher, der ein Kind ermutigt, eine schwierige Aufgabe zu versuchen und es bei Erfolg lobt, stärkt dessen Selbstwirksamkeit.
Vorbildfunktion: Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Wenn eine Erzieherin zeigt, wie sie eine schwierige Situation meistert, inspiriert sie die Kinder, ebenfalls an ihre eigenen Fähigkeiten zu glauben.
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