(K)Ein Deckel für Partizipation
Hosentaschen-Dialoge
Ziele und Dauer
Alltagssituationen als Gelegenheiten für Dialoge und gemeinsames Denken zu erkennen und aktiv zu nutzen, stellt einerseits für pädagogische Fachkräfte angesichts unzähliger organisatorischer Anforderungen und Zeitmangel eine Herausforderung dar. Auf der anderen Seite liegen darin für Kinder wie für die Fachkräfte wundervolle, Kraft gebende gemeinsame Momente verborgen.
- Autonomie befördern und zum Mitdenken und -handeln anregen
- Partizipation im Alltag ermöglichen durch anregende Fragen im Rahmen der sicheren (vorbereiteten) Umgebung der Beteiligungs-Schatzkiste
Kompetenzentwicklung: Kommunikations- und Sprachfähigkeit, Vorstellungsvermögen
Zeitbedarf: ca. 15 Minuten in einer selbst gewählten Alltagssituation
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
Tipp: Eine beiliegende Broschüre erleichtert den Einstieg. Unter „Weitere Informationen“ finden Sie zudem den Hinweis auf einen Fachimpuls zu den Methoden des pädagogischen Gerüstbaus und des geteilten gemeinsamen Denkens. Beide eignen sich ideal, um die „Hosentaschen-Dialoge“ zu vertiefen.
Durchführung
Erkennen der Lern- und Gesprächsgelegenheit: Die pädagogische Fachkraft erkennt in einer Alltagssituation (z.B. während des Anziehens, beim Essen, im freien Spiel der Kinder, beim Ausflug oder beim Waschen) eine Gesprächsgelegenheit und nimmt sich die Zeit, diese zu nutzen.
Wahl der Frage: Mit einem Blick auf die der jeweiligen Alltagssituation zugeordnete Zusammenstellung wählt sie eine ihr geeignet erscheinende Frage aus und stellt sie dem einzelnen Kind oder der Gruppe.
Wertschätzung und Vertiefung: Auf die Antworten des Kindes geht die pädagogische Fachkraft wertschätzend ein und regt durch Nachfragen oder in Form des Anstellens eigener (gern: fantasievoller) Vermutungen den weiteren Dialog mit dem Kind oder in der Gruppe an.
Weitere Informationen
Mit den nachweislich für gelingende Fachkraft-Kind-Beziehungen und die Kompetenzentwicklung der Kinder förderlichen pädagogischen Ansätzen des Gerüstbaus (engl. Scaffolding) sowie des gemeinsam geteilten Denkens (engl. Sustained Shared Thinking) können pädagogische Fachkräfte den Denkanstoß in Form der Fragen oder Ideen, welche die Dialoge aus der Hosentasche liefern, fortzuführen. Beide Methoden werden Ihnenanhand von praxisnahen Beispielen in diesem Fachimpuls näher gebracht.
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
#Das Recht auf Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. „Jedes Kind hat das Recht auf angemessene Beteiligung und Berücksichtigung seiner Meinung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, in einer seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechenden Weise.“ (BGBl. I, 2011, S. 2).
#Partizipation ist demnach eine gesetzlich verankerte Pflicht. Die Umsetzung beginnt schon in der Kinderkrippe. Partizipation ist die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen und die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Alltags. Es gibt fünf Prinzipien: Das der Information, der Transparenz, der Freiwilligkeit, der Verlässlichkeit und der individuelle Begleitung.
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