(K)Ein Deckel für Partizipation
Te Whāriki-Decke
Ziele und Dauer
Te whāriki ist ein Begriff aus der Maori-Sprache in Neuseeland und bedeutet übersetzt etwa „gewobene Matte, auf der alle stehen können“. Diese Matte oder Decke wollen wir zusammen mit den Kindern aus Filzstreifen herstellen. Sie dient uns als eine Grundlage für gemeinsame Gespräche an der Kiste oder auch im Morgenkreis.
- Autonomie befördern und zum Mithandeln anregen; Selbstwirksamkeitserfahrungen anbieten
- Partizipation ermöglichen mit anregendem Material im Rahmen der sicheren (vorbereiteten) Umgebung der Beteiligungs-Schatzkiste
Kompetenzentwicklung: Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Farben erkennen und benennen, Hand-Augen-Koordination, Feinmotorik, Geduld und Konzentration
Zeitbedarf: schwer abzuschätzen, daher: mehrere Arbeitsschritte von etwa 30 Minuten einplanen;
Altersempfehlung: ab 3 Jahren
Tipp: Mehr zum pädagogischen Curriculum des Te whāriki haben wir unter „Weitere Informationen“ bereitgestellt. Auch diese schöne Lern-Geschichte haben wir dazu in die Beteiligung-Schatzkiste gelegt.
Durchführung
- Die Fachkräfte und Kinder nutzen die vorhandenen Filz-Streifen (grün und rot, jeweils ca. 10 cm breit und 100 cm lang) als Flecht- oder Webmaterial für die Decke. Wenn andere Streifen mit ähnlicher Breite und Länge aus eigenen Beständen selbst hergestellt bzw. zugeschnitten werden können, eignen diese sich ebenso gut.
- Gemeinsam mit den Kindern finden die Fachkräfte heraus, mit welcher Technik eine Decke geflochten bzw. gewebt werden kann. Dazu schauen sich alle zusammen Videos (bspw.: Teil 1 und Teil 2 zum Flechten mit Bastelpapier) und/oder schriftliche Erklärungen im Internet (u.a. Anleitung für geflochtene Tischsets aus Filz) an. An Papierstreifen kann sich ausprobiert werden, bevor alle zu den Filzstreifen wechseln. Ein ggf. vorhandener Webrahmen kann beim Üben Unterstützung bieten.
- Wenn die Filzstreifen verflochten und bestenfalls auf einem Untergrund fixiert sind, kann mit den Kindern über die weitere Gestaltung nachgedacht werden. Denkbar ist zum Beispiel eine Märchen- oder Geschichtendecke: Die Fachkräfte sammeln mit den Kindern aus beliebten Märchen oder gern gehörten Geschichten zentrale Gegenstände (Federn, Knöpfe, Ringe etc.) und befestigen sie gemeinsam an der entstandenen Decke.
In einem eigenen Beitrag haben wir die pädagogisch-kulturellen Elemente aus dem Te whāriki-Curriculum aus Neuseeland ins Deutsche übersetzt. Den Filzstreifen der Decke kann dadurch eine konkrete Bedeutung zugesprochen werden. Wenn Sie von den sog. learning stories (deutsch: Bildungs- und Lerngeschichten) bereits gehört oder gelesen haben: diese sind Teil des Te whāriki, also quasi in die Matte eingewoben. In dem oben verlinkten Beitrag erfahren Sie mehr darüber.
Was ist Selbstwirksamkeit?
Selbstwirksamkeit bedeutet, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und darauf zu vertrauen, dass man schwierige Aufgaben und Herausforderungen meistern kann. Kinder, die eine hohe Selbstwirksamkeit besitzen, sind optimistisch und überzeugt davon, ihre Ziele zu erreichen. Diese wichtige Fähigkeit entwickelt sich am besten durch praktische Erfahrungen. Daher ist es entscheidend, dass die Aufgaben an die individuellen Fähigkeiten der Kinder angepasst werden. Positive Vorbilder, wie Erzieherinnen, die Selbstvertrauen ausstrahlen und schwierige Aufgaben erfolgreich bewältigen, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Förderung der Selbstwirksamkeit.
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