Machtverhältnisse in Kita – Adultismus überwinden, Partizipation ermöglichen 

von Michél Murawa, Berater für Partizipation im Modellprojekt „Der Teilhabe-Rabe und die Schatzkiste frühkindlicher Demokratieerfahrung“

Adultismus ist eng verknüpft mit gesellschaftlichen Bildern vom Kind und seinen Fähigkeiten im Kontrast zur unterstellten Kompetenz und Entscheidungsmacht von Erwachsenen. Macht hat immer zwei Seiten: eine schützend-ermöglichende und eine unterdrückende. Wählen wir weise, welche die Kinder zu spüren bekommen sollen. Das ist unsere Verantwortung.

Die Folgen von Adultismus…

  • Kinder erfahren ihre eigene Machtlosigkeit.
  • Kinder verinnerlichen Gefühle der Unterdrückung und lernen, sich den Gegebenheiten anzupassen.
  • Kinder lernen, wie Diskriminierung in ihren Grundzügen funktioniert.
  • Kinder geben den ihnen auferlegten Druck an machtlosere Personen (z.B. andere Kinder) ab.
  • Sie lernen, dass Abwertung und Unterdrückung anderer Menschen alltäglich ist und gesellschaftlich gebilligt wird.

… für das kindliche Selbstbewusstsein

Die tagtäglich die Erfahrung, dass kindliche Bedürfnisse, Empfindungen und Interessen ungehört bleiben, sie nicht einbezogen oder sogar abgewertet werden, hinterlässt bei den Kindern eine Botschaft: Ihr seid weniger wertvoll und weniger vertrauenswürdig. Ist es das, was wir vermitteln wollen? Wohl kaum!

Wir sind selbst mit Vorstellungen groß geworden, die Kinder klein machen – nun sind wir angehalten, uns diese Vorstellungen bewusst zu machen und abzulegen.

Reflexionsübungen

Innerer Satzautomat

Welche Sätze sagen Erwachsene
typischerweise zu Kindern?
Woher kommen diese?

Kommode des Bildes vom Kind

Welche Adjektive fallen uns zuerst ein?
Wie entstehen diese Bilder?

Weitere Informationen und Literatur

  • Erwachsenensätze aus dem Mund von Kindern: # adultismus
  • Winkelmann, Anne Sophie (2022): Machtgeschichten. Ein Buch für Kinder über das Leben mit Erwachsenen Machtgeschichten

Das Zusammen wirkt.

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