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Schnürschuhe


Ziele und Dauer

Drei visuell abwechslungsreiche Schuhtypen (Lederschuh, Inline-Skater und Sportschuh) lassen sich von den Kindern als hölzernes Puzzle zusammensetzen und zerlegen. Anschließend können sie das eigenständige Einfädeln und Schleife-Binden mit Knoten und Doppelknoten daran üben.

  • Selbstwirksamkeitserfahrungen anregen durch Erfolgserlebnisse und Autonomie befördern
  • Partizipation im Alltag ermöglichen im Rahmen der sicheren (vorbereiteten) Umgebung der Beteiligungs-Schatzkiste

Kompetenzentwicklung:  Feinmotorik (Hand-Augen-Koordination), Geschicklichkeit, kognitive Fähigkeiten und Kreativität (Puzzle, kombinieren, benennen)

Zeitbedarf: 10 bis max. 45 Minuten (inkl. Pausen, wenn nötig) sollten eingeplant werden, je nach Ausdauer, Entwicklungsstand und Interesse der Kinder

Altersempfehlung: ab 3 Jahren (laut Hersteller)

Tipp: Das eigenständige Anziehen wird auch mithilfe der Montessori-Rahmen Knöpfe und Reißverschlüsse sowie der Knebelknöpfe als Lerngelegenheit dargeboten. Zusammen mit den Schnürschuhen kann hier eine komplette Anziehsituation ohne Stress von den Kindern „durchgespielt“ werden.


Durchführung

Kindliche Neugier und Erkundung: Ausgangspunkt des weiteren Vorgehens ist bestenfalls immer die intuitive Verwendung durch die Kinder. Was sehen sie darin? Wie nähern sie sich den hölzernen Schuhen? Wie sprechen sie (miteinander) darüber? Wie setzen sie sie bzw. binden sie sie in ihr Spiel ein? Hier kann die Fachkraft ansetzen: mit Anregungen, eigenen Ideen und Erzählungen dazu, die sprachlich wie handelnd gleichberechtigt neben die Herangehensweise der Kinder gestellt wird. Beobachtung und Beachtung der Kinder und ihrer persönlichen Weltentdeckung ist bildet die Basis für das verknüpfende Handeln der Fachkräfte.

Aktivierung mittels Puzzle: Die Schuhpuzzleteile können vorher von der pädagogischen Fachkraft durcheinander gebracht werden, um den Anreiz zur Korrektur durch die Kinder zu erhöhen.

Passende Reime zur sprachlichen Begleitung: Um die Tiefen der Lernkurve abzumildern, kann die Fachkraft mit bildhaften Reimen den spielerischen Charakter fördern und zusätzlich die Sprachentwicklung anregen. Unter „Weitere Informationen“ haben wir eine kleine Auswahl an denkbaren Reimen bereitgestellt.

Übertrag zu eigenen Schuhen: Als praktischen Abschluss kann die pädagogische Fachkraft mit den Kindern an deren jeweiligen Schuhen zeigen, dass das geraden an den Holzschuhen ausprobierte Vorgehen auch an den echten Schuhen der Kinder gelingt. Je mehr die Kinder hier ihre Fähigkeiten eigenständig präsentieren können, umso größer fällt ihre Selbstwirksamkeitserfahrung aus.

Kinder als Expert*innen: Auch können bereits routinierte Kinder den noch übenden Kindern ihre Kniffe zeigen. Die pädagogische Fachkraft achtet darauf, dass dabei die Grenzen der sich noch ausprobierenden Kinder gewahrt werden.


Weitere Informationen

Zur sprachlichen Begleitung können sich bildhafte Reime eignen. Einige Beispiele von Hasenohren, Zwergen in den Bergen, Schlangen an Bäumen und Elefantenrüsseln finden sich bspw. auf dem Blog des Waldorfshop. Hier eine kleine Auswahl:

Hasenohr, Hasenohr, einmal rum, dann durchs Tor.

Die Maus baut ein Haus, geht ums Haus und kommt vorne wieder raus.

Ein großer dicker Baum, da kommt eine Schlange, welch ein Traum. Schlängelt sich um den Stamm und kriecht in eine Höhle dann.

Das ist ein Berg. Drumherum springt ein Zwerg. Schlüpft ins Loch und sagt: „Fang mich doch!“

[Diese vier Reime lassen die Kinder zuerst eine Schlaufe bilden (als Hasenohr, Haus, Baum oder Berg) und dann eine zweite Schnur (in Gestalt von Maus, Schlange oder Zwerg) um diese wickeln und schließlich die zweite Schlaufe durchziehen (in Form von Tor, Höhle oder Loch).]

Rechts steht ein weißer Elefant und links ein grauer. Allerhand!

Sie wollen ihre Rüssel winden und daraus eine Schleife binden!

Der weiße streckt den Rüssel her, der graue legt ihn drüber quer.

Er hat ihn darauf verbogen und unterm weißen durchgezogen.

Die Elefanten ziehen jetzt ihre langen Rüssel fest.

Grau hat eine Schleife erfunden, und Weiß hat sich herum gewunden.

Greif mit zwei Fingern in den Kreis, genau zwischen Grau und Weiß.

Fasse den weißen Rüsselrest und zieh ihn durch – die Schleife wird fest.

Du hast sie geschafft, mit sehr viel Fleiß, die Rüsselschleife in grau und in weiß.

[Diese komplexe Reimkette erschafft eine kleine Geschichte für die Kinder, die sie mit dem Schuhanziehen verbinden können. Die Fachkraft kann die weiße und graue Schnur farblich entsprechend an die vorhandenen Farben der Schnürsenkel anpassen.]

Quelle: Wagner, Daniela (2023): Sprüche zum Schleife binden lernen. Online abrufbar unter: waldorfshop.eu/blog/aus-waldorfkindergarten-und-waldorfschule/sprueche-zum-schleife-binden-lernen

Alltagsintegrierte Pädagogik

Das Konzept der alltagsintegrierten Pädagogik (auch: Alltagspädagogik) setzt bewusst auf jene Erfahrungen, welche Kinder im Alltag wie nebenher machen, um die Förderung der kindlichen Entwicklung voranzutreiben. Alltagsaktivitäten einzubeziehen, lässt eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gegenstand oder Thema zu. Die Vielfalt an Kompetenzen, die dadurch angesprochen und gefördert werden können, ist dabei besonders groß.

vgl. dazu u.a.: Denk mit! Kinderbetreuungseinrichtungen GmbH & Co. KG (2022): Wie Alltagspädagogik die Kita-Kinder nachhaltig fördert. 

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