Ich entscheide das!
Smiley-Holzscheiben
Ziele und Dauer
Die partizipative Umsetzung mit Hilfe von Visualisierung mit Smiley-Holzscheiben zielt auf Abstimmungen in der Kita ab. Das Tool fördert das Verständnis, die Mitbestimmung und die Teilhabe an Entscheidungen und übt niedrigschwellig den Umgang der Kinder mit Abstimmungen. Das Vertrauen in Entscheidungsprozesse wird gestärkt.
Kompetenzentwicklung: Regeln lernen, Abstimmen, Entscheidungen treffen, praktische Partizipation
Zeitbedarf: Die gesamte Durchführung kann zwischen 30 und 40 Minuten in Anspruch nehmen, abhängig von der Diskussionstiefe und der Anzahl der Kinder.
Altersempfehlung: ab 3 Jahre
Tipp: Smileys können ein gutes erstes Stimmungsbild ermöglichen. Dazu eignen sich auch die Ampelkarten. In Kombination oder gesondert lassen sich die weiteren Tools für Abstimmungen aus der Beteiligungs-Schatzkiste verwenden: Holzwürfel, Abstimmbox, Wahlkabine.
Durchführung
Einstieg
- Die pädagogische Fachkraft versammelt die Kinder im Kreis oder an einem Tisch und fasst die Abstimmungsthematik zusammen. Beispiel: „Heute wolltet ihr entscheiden, ob ihr im nächsten Monat einen Ausflug in den Zoo machen möchtet.“
Kreatives Bemalen der Smiley-Holzscheiben (Angebot)
- Die Fachkraft gestaltet mit den Kindern die noch leeren Holzscheiben mit Gesichtern aus, dabei erklärt sie vorab:
Erklärung der Smiley-Holzscheiben
- Die Fachkraft erklärt die Bedeutung der drei Smiley-Holzscheiben und lässt die Kinder die vorab bemalten Holzscheiben ansehen:
- Lachender Smiley: „Das will ich!“ – Ich unterstütze diese Entscheidung.
- Neutraler Smiley: „Ich weiß noch nicht…“ – Ich bin mir unsicher.
- Negativer Smiley: „Nein, ohne mich!“ – Ich möchte nicht, dass das passiert.
- Die Fachkraft fragt, ob die Kinder die Bedeutungen verstanden haben und beantwortet eventuell auftretende Fragen.
Vorbereitung der Abstimmung
- Die Fachkraft stellt die klare, prägnante Frage, über die abgestimmt werden soll.
- Beispiel: „Wer von euch will in den Zoo fahren?“
- Die Kinder halten ihre Smiley-Holzscheiben hoch, um ihre Meinung zu äußern.
Durchführung der Abstimmung
- Die Fachkraft zählt gemeinsam mit den Kindern die Ergebnisse der Smiley-Holzscheiben. Die Ergebnisse werden sofort sichtbar notiert, etwa durch eine Strichliste oder durch das Übereinanderstapeln der jeweiligen Smiley-Holzscheiben auf dem Tisch. Für eine noch bessere Sichtbarkeit des Ergebnisses können auch eine gleiche Zahl an Holzwürfeln aufgestapelt werden.
Auswertung der Ergebnisse
- Die Fachkraft gibt eine zusammenfassende Auswertung: „X Kinder haben den lachenden Smiley gezeigt, Y Kinder den neutralen Smiley und Z Kinder den negativen Smiley.“
- Es wird erklärt, was die Abstimmung bedeutet und welche Schritte als Nächstes folgen. Beispiel: „Da mehr Kinder für den Ausflug gestimmt haben, werden wir nun alles für den Zoo-Ausflug vorbereiten!“
Rücksichtnahme auf die Minderheitsmeinung
- Die Fachkraft spricht die Kinder an, die den negativen oder neutralen Smiley gezeigt haben: „Für einige von euch war die Entscheidung vielleicht nicht schön. Lasst uns darüber reden, wie ihr euch dabei fühlt. Was können wir tun, damit es beim nächsten Mal besser passt?“
- Gemeinsames Sprechen über ihre Gedanken und Ideen, möglicherweise durch das Bilden kleinerer Gruppen zur Diskussion.
Abschluss
- Die Fachkraft fasst die Absicht der Abstimmung zusammen und bietet an, die Themen in Zukunft erneut zu besprechen, um sicherzustellen, dass alle Stimmen gehört werden.
- Schließt die Sitzung mit einer positiven Anmerkung ab, z. B.: „Ich freue mich auf unsere nächste Abstimmung!“
Weitere Informationen
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
#Das Recht auf Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. „Jedes Kind hat das Recht auf angemessene Beteiligung und Berücksichtigung seiner Meinung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, in einer seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechenden Weise.“ (BGBl. I, 2011, S. 2).
#Partizipation ist demnach eine gesetzlich verankerte Pflicht. Die Umsetzung beginnt schon in der Kinderkrippe. Partizipation ist die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen und die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Alltags. Es gibt fünf Prinzipien: Das der Information, der Transparenz, der Freiwilligkeit, der Verlässlichkeit und der individuelle Begleitung.
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