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Sorgenfresserchen
Ziele und Dauer
Das Sorgenfresserchen ist ein Spielzeug, das auf partizipative Weise dazu beiträgt, die Sorgen von Kindern zu bewältigen und auch Beschwerden auszudrücken.
- Autonomie befördern durch aktive Beteiligung und Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühlswelt
- Kindgerechte Beschwerdeverfahren ermöglichen
- Partizipation im Alltag anregen im Rahmen der sicheren und vertrauensvollen Umgebung der Beteiligungs-Schatzkiste
Kompetenzentwicklung: Kommunikationsfähigkeit, emotionale Kompetenz (v.a. Ausdruck, Verständnis, Regulation von Gefühlen)
Zeitbedarf: wird je nach Anliegen/Sorge/Beschwerde des Kindes unterschiedlich ausfallen; sobald ein Kind mit dem Formulieren oder Aufzeichnen eines Anliegens begonnen hat, sollte ihm die dafür notwendige Zeit eingeräumt werden
Altersempfehlung: vom Hersteller empfohlen ab 18 Monaten
Tipp: Die Sorgenfresserchen lassen sich sinnvoll zusammen mit den Gefühls-Fotokarten verwenden. Damit die Kinder ihre Gefühle selbst gut ausdrücken und in ihrer weiteren Entwicklung immer besser regulieren können, brauchen sie Worte und gefühlvolle Vorbilder.
Durchführung
Aktive Beteiligung: Kinder können ihre Sorgen oder Ängste aufschreiben oder zeichnen und in den Mund des Sorgenfresserchens stecken. Auch konkrete Beschwerden über Abläufe, Regeln, Gegenstände sind denkbar. Dadurch werden sie aktiv in den Prozess einbezogen. Ggf. können ältere Kinder jüngeren beim Formulieren oder Visualisieren helfen. Dazu kann die pädagogische Fachkraft animieren. Sie selbst kann natürlich auch behilflich sein.
Symbolische Handlung: Das Sorgenfresserchen symbolisiert das “Verschlucken” der Sorgen, nicht jedoch der Gefühle, die damit verbunden sind. Gefühle sind wichtige Hinweise dafür, ob es uns gut oder schlecht geht. Diese sollten weder vom Sorgenfresserchen noch von den Kindern „heruntergeschluckt“ oder verdrängt werden. Kinder können ihre Gefühle ausdrücken und gleichzeitig das Gefühl haben, dass ihre Sorgen “weggenommen” werden. Auch das Aufhängen des Türanhängers „Wir reden mit“ an Orten oder Gegenständen, an denen Veränderung von den Kindern eingefordert wird (im Sinne einer Beschwerde), trägt symbolisch dazu bei, dass sich die Kinder mit ihren Anliegen auseinandersetzen und ihr Recht auf Beschwerde sichtbar nutzen können.
Vertrauen und Kommunikation: Indem Kinder ihre Sorgen teilen, wird Vertrauen aufgebaut. Eltern oder pädagogische Fachkräfte können dann mit den Kindern darüber sprechen und ihnen helfen, Lösungen zu finden. Im Falle einer Beschwerde sollte diese als das gesehen werden, was sie ist: ein Anliegen des Kindes oder der Kinder, das der Bearbeitung bedarf. Wichtig ist vor allem, dass Kinder spüren, dass sich damit auseinandergesetzt wird. Das ist auch eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit.
Weitere Informationen
Fachkräfte helfen, wo Hilfe nötig ist, sie trauen den Kindern viel zu. So können Kinder autonom und selbständig handeln. Unterschiedliche Materialien ermöglichen den vielseitigen und explorativen Gebrauch. Kindern bieten diese Materialien ein Feld für ästhetische und sinnliche Lernerfahrungen. Das Kind kann die Materialien nach Belieben untersuchen und herausfinden, welche Eigenschaften sie haben, und was man damit alles tun kann – der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Zum Beispiel Spielmaterialien aus der Natur und Alltagsmaterialien. Bei der Auswahl des Spielzeugs geht es nicht darum, Kindern möglichst viel Material zur Verfügung zu stellen, eher darum, Spielzeug mit unterschiedlichem Aufforderungscharakter auszuwählen. Stellen Sie gezielt ausgewähltes und durchdachtes Material zur Verfügung.
Unsere Methodenkiste vertieft die Teilhabe und das spielerische Lernen. Denn das Spiel von Kindern ist ein zentrales Element der frühkindlichen Bildung. Es sollte besondere Beachtung finden. Durch das experimentelle erforschende Spiel mit wenig festgelegten Alltagsmaterialien wird ein sinnliches Materialangebot für Kinder bereit gestellt. Die Methodenkiste hilft, eine gut strukturierte und lustvolle Lernumgebung zu schaffen und daher eine robuste Grundlage für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern in der Kita.
PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN
#Das Recht auf Partizipation ist in der UN-Kinderrechtskonvention verankert. „Jedes Kind hat das Recht auf angemessene Beteiligung und Berücksichtigung seiner Meinung in allen das Kind betreffenden Angelegenheiten, in einer seinem Alter und seiner Entwicklung entsprechenden Weise.“ (BGBl. I, 2011, S. 2).
#Partizipation ist demnach eine gesetzlich verankerte Pflicht. Die Umsetzung beginnt schon in der Kinderkrippe. Partizipation ist die Beteiligung von Kindern an Entscheidungen und die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Alltags. Es gibt fünf Prinzipien: Das der Information, der Transparenz, der Freiwilligkeit, der Verlässlichkeit und der individuelle Begleitung.
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